JUG Saxony Stories

Das Interview mit Susann – Software-Architektin bei ZEISS Digital Innovation

Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.

Heute stellen wir Euch Susann vor, Software-Architektin bei ZEISS Digital Innovation in Dresden. Viel Freude beim Lesen!

Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden:
Software-Architektin – Susann Klauck im Interview (PDF)

DIE WIRTSCHAFT BRAUCHT MEHR DIVERSITÄT!

Stell Dich gerne einmal vor.

Susann: Ich bin Susann Klauck, 39 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer Tochter. Seit 2010 arbeite ich als Software-Entwicklerin und seit 2023 als Software-Architektin bei der ZEISS Digital Innovation. In meiner Freizeit und nebenberuflich fotografiere ich sehr gerne.

WIE UND WANN HAST DU DEINE LEIDENSCHAFT FÜR DIE IT ENTDECKT?

Susann: Tatsächlich auf Umwegen. Ich habe mit 14 meine erste Kamera von meinem Papa bekommen und seitdem eine große Leidenschaft für die Fotografie entwickelt. Fotografin wollte ich aber nie werden, da das mein Hobby bleiben und ich es mir nicht kaputt machen wollte.

In der Schule war ich in Mathe und Informatik immer sehr gut und hatte das große Glück, eine Informatiklehrerin zu haben, die auch gleichzeitig meine Klassenlehrerin war. Sie war für mich einfach ein Vorbild. Beide Fächer haben mir sehr viel Spaß gemacht. Deshalb habe ich mich nach der Schule für das Studium der Medieninformatik an der TU Dresden entschieden. Leider hat mir die Logikprüfung einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich wechselte an die Hochschule Mittweida zur Multime-diatechnik. Und das war auch das Beste, was mir passieren konnte: Dort konnte ich genau das machen, was mich wirklich interessierte: Bildbearbeitung, Videoschnitt, Tontechnik, aber auch Informatik bzw. Coden.

WOLLTEST DU SCHON IMMER PROGRAMMIEREN LERNEN?

Susann: Im Informatikunterricht hatten wir mit Delphi programmiert, das kann man mit dem Programmieren heute natürlich nicht mehr vergleichen. Aber ich fand schon immer spannend, irgendwas zu schreiben und am Ende passiert etwas. Das fand ich cool und das wollte ich auch machen. Das Kniffelige reizt mich und macht mir Spaß: Sich erst einmal hinzusetzen und zu überlegen, wie der Weg sein könnte und diesen dann in eine Programmiersprache zu übersetzen.

WIE WAR DENN DEIN WEG ZUR SOFTWARE-ARCHITEKTIN?

Susann: Wir hatten im Rahmen des Studiums ein Praxissemester und ich wollte mal raus, eigentlich ins Ausland. Das hatte leider nicht geklappt. So bin ich mit meinem Mann nach Berlin gegangen und habe in einer Community-Relations-Firma ein halbjähriges Praktikum absolviert, mit PHP programmiert und ein internes CMS weiterentwickelt. Dort habe ich gelernt, strukturiert in einem größeren Projekt zu arbeiten. Im Studium hatte man ja meist auf der grünen Wiese angefangen, konnte programmieren, wie man wollte, aber eben vielleicht auch nicht sollte.

Wie ich dann zur Saxonia Systems (jetzt ZEISS Digital Innovation) gekommen bin, das war etwas witzig. 2010 habe ich meinen Diplomabschluss gemacht. In der Zeit hatte mich Saxonia per Xing angeschrieben und gefragt, ob ich Interesse an einem Trainee-Programm bei ihnen habe. Ich habe zugesagt und das war für mich perfekt: Ich konnte meine Diplomarbeit nebenbei weiterschreiben und hatte gleichzeitig einen leichten Einstieg ins Berufsleben.

Nach dem Trainee-Programm startete ich als Softwareentwicklerin in halb- bis einjährigen Projekten und konnte mich dabei persönlich weiterentwickeln. Dabei habe ich festgestellt, dass die Softwareentwicklung genau das ist, was ich wollte. Meine Leidenschaft ist die Frontend-Entwicklung und ich habe Freude daran, das große Ganze im Blick zu haben, also die Software-Architektur an sich.

Ich habe dann die iSAQB-Advanced-Zertifizierung noch vor der Geburt meiner Tochter begonnen. Das war zwar sehr herausfordernd, allerdings habe ich es durchgezogen und bestanden und darauf bin ich stolz. Seitdem arbeite ich als Tech Lead bzw. Software-Architektin.

WELCHE ROLLEN ÜBST DU AUS?

Susann: Es ist tatsächlich so, dass ich mehrere Rollen gleichzeitig inne habe. Aktuell arbeite ich als Frontend-Entwicklerin mit Angular. Ich mag es sehr, wenn man sofort einen Effekt sieht, in dem was man macht. Außerdem bin ich für die Reviews der Pull Requests zuständig und kümmere mich darum, dass der Code sauber bleibt.

Neben der Entwicklung bin ich auch als interne Beraterin bzw. als Software-Architektin unterwegs. Ich gehe in verschiedene Projekte, bewerte dort die Architektur und plane mit dem Projekt-Team weitere Schritte.

Und ich engagiere mich intern in strategischen Initiativen. Vor zwei Jahren habe ich die strategische Initiative „Women for Tech“ und das Women4Tech IT Network Saxony mit gegründet, die es Frauen leichter machen sollen, in der IT Fuß zu fassen. Dazu gehört für mich auch, Schülerinnen Einblicke in meinen Berufsalltag zu geben. Das sind alles Themen, die mir wichtig sind und die mich vorantreiben. Wissen weiterzugeben, liegt mir ebenfalls am Herzen, seien es Vorträge auf Meetups und Konferenzen oder Fachartikel in Magazinen.

WAS MÖCHTEST DU JEMANDEN MITGEBEN, DER AUCH SOFTWAREENTWICKLERIN WERDEN MÖCHTE?

Susann: Definitiv keine Angst zu haben, vor allem nicht davor, Dinge zu erfragen und dann auch die Hilfe anzunehmen.

Probiere dich aus. Nutze Formate wie Girls’Days, Hackathons und allgemein Angebote für Schulklassen. Absolviere Praktika in Unternehmen und schau dir an, wie es in der realen Welt funktioniert. Eine Werkstudententätigkeit auszuüben, ist ebenfalls von Vorteil. Dann wirst du merken, dass die Softwareentwicklung kein Hexenwerk ist.

WOHIN SOLL DEIN WEG IN DER ZUKUNFT FÜHREN?

Susann: Aktuell bin ich sehr zufrieden mit meiner Architektenrolle. In den vergangenen Jahren ist sehr viel passiert: Wir haben eine Familie gegründet, haben die Pandemie durchlebt und mein Mann hatte vor kurzem einen Jobwechsel. Wir als Familie wollen uns erst einmal wieder einspielen. Das ist mein Ziel.

Hinweise

Das Interview führten Christiane Mantke und Torsten Busch von der JUG Saxony mit Susann Klauck am 11. Juni 2024. Wir bedanken uns für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.

JUG Saxony Stories

Das Interview mit Susann – Software-Architektin bei ZEISS Digital Innovation

Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.

Heute stellen wir Euch Susann vor, Software-Architektin bei ZEISS Digital Innovation in Dresden. Viel Freude beim Lesen!

Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden:
Software-Architektin – Susann Klauck im Interview (PDF)

DIE WIRTSCHAFT BRAUCHT MEHR DIVERSITÄT!

Stell Dich gerne einmal vor.

Susann: Ich bin Susann Klauck, 39 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer Tochter. Seit 2010 arbeite ich als Software-Entwicklerin und seit 2023 als Software-Architektin bei der ZEISS Digital Innovation. In meiner Freizeit und nebenberuflich fotografiere ich sehr gerne.

WIE UND WANN HAST DU DEINE LEIDENSCHAFT FÜR DIE IT ENTDECKT?

Susann: Tatsächlich auf Umwegen. Ich habe mit 14 meine erste Kamera von meinem Papa bekommen und seitdem eine große Leidenschaft für die Fotografie entwickelt. Fotografin wollte ich aber nie werden, da das mein Hobby bleiben und ich es mir nicht kaputt machen wollte.

In der Schule war ich in Mathe und Informatik immer sehr gut und hatte das große Glück, eine Informatiklehrerin zu haben, die auch gleichzeitig meine Klassenlehrerin war. Sie war für mich einfach ein Vorbild. Beide Fächer haben mir sehr viel Spaß gemacht. Deshalb habe ich mich nach der Schule für das Studium der Medieninformatik an der TU Dresden entschieden. Leider hat mir die Logikprüfung einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich wechselte an die Hochschule Mittweida zur Multime-diatechnik. Und das war auch das Beste, was mir passieren konnte: Dort konnte ich genau das machen, was mich wirklich interessierte: Bildbearbeitung, Videoschnitt, Tontechnik, aber auch Informatik bzw. Coden.

WOLLTEST DU SCHON IMMER PROGRAMMIEREN LERNEN?

Susann: Im Informatikunterricht hatten wir mit Delphi programmiert, das kann man mit dem Programmieren heute natürlich nicht mehr vergleichen. Aber ich fand schon immer spannend, irgendwas zu schreiben und am Ende passiert etwas. Das fand ich cool und das wollte ich auch machen. Das Kniffelige reizt mich und macht mir Spaß: Sich erst einmal hinzusetzen und zu überlegen, wie der Weg sein könnte und diesen dann in eine Programmiersprache zu übersetzen.

WIE WAR DENN DEIN WEG ZUR SOFTWARE-ARCHITEKTIN?

Susann: Wir hatten im Rahmen des Studiums ein Praxissemester und ich wollte mal raus, eigentlich ins Ausland. Das hatte leider nicht geklappt. So bin ich mit meinem Mann nach Berlin gegangen und habe in einer Community-Relations-Firma ein halbjähriges Praktikum absolviert, mit PHP programmiert und ein internes CMS weiterentwickelt. Dort habe ich gelernt, strukturiert in einem größeren Projekt zu arbeiten. Im Studium hatte man ja meist auf der grünen Wiese angefangen, konnte programmieren, wie man wollte, aber eben vielleicht auch nicht sollte.

Wie ich dann zur Saxonia Systems (jetzt ZEISS Digital Innovation) gekommen bin, das war etwas witzig. 2010 habe ich meinen Diplomabschluss gemacht. In der Zeit hatte mich Saxonia per Xing angeschrieben und gefragt, ob ich Interesse an einem Trainee-Programm bei ihnen habe. Ich habe zugesagt und das war für mich perfekt: Ich konnte meine Diplomarbeit nebenbei weiterschreiben und hatte gleichzeitig einen leichten Einstieg ins Berufsleben.

Nach dem Trainee-Programm startete ich als Softwareentwicklerin in halb- bis einjährigen Projekten und konnte mich dabei persönlich weiterentwickeln. Dabei habe ich festgestellt, dass die Softwareentwicklung genau das ist, was ich wollte. Meine Leidenschaft ist die Frontend-Entwicklung und ich habe Freude daran, das große Ganze im Blick zu haben, also die Software-Architektur an sich.

Ich habe dann die iSAQB-Advanced-Zertifizierung noch vor der Geburt meiner Tochter begonnen. Das war zwar sehr herausfordernd, allerdings habe ich es durchgezogen und bestanden und darauf bin ich stolz. Seitdem arbeite ich als Tech Lead bzw. Software-Architektin.

WELCHE ROLLEN ÜBST DU AUS?

Susann: Es ist tatsächlich so, dass ich mehrere Rollen gleichzeitig inne habe. Aktuell arbeite ich als Frontend-Entwicklerin mit Angular. Ich mag es sehr, wenn man sofort einen Effekt sieht, in dem was man macht. Außerdem bin ich für die Reviews der Pull Requests zuständig und kümmere mich darum, dass der Code sauber bleibt.

Neben der Entwicklung bin ich auch als interne Beraterin bzw. als Software-Architektin unterwegs. Ich gehe in verschiedene Projekte, bewerte dort die Architektur und plane mit dem Projekt-Team weitere Schritte.

Und ich engagiere mich intern in strategischen Initiativen. Vor zwei Jahren habe ich die strategische Initiative „Women for Tech“ und das Women4Tech IT Network Saxony mit gegründet, die es Frauen leichter machen sollen, in der IT Fuß zu fassen. Dazu gehört für mich auch, Schülerinnen Einblicke in meinen Berufsalltag zu geben. Das sind alles Themen, die mir wichtig sind und die mich vorantreiben. Wissen weiterzugeben, liegt mir ebenfalls am Herzen, seien es Vorträge auf Meetups und Konferenzen oder Fachartikel in Magazinen.

WAS MÖCHTEST DU JEMANDEN MITGEBEN, DER AUCH SOFTWAREENTWICKLERIN WERDEN MÖCHTE?

Susann: Definitiv keine Angst zu haben, vor allem nicht davor, Dinge zu erfragen und dann auch die Hilfe anzunehmen.

Probiere dich aus. Nutze Formate wie Girls’Days, Hackathons und allgemein Angebote für Schulklassen. Absolviere Praktika in Unternehmen und schau dir an, wie es in der realen Welt funktioniert. Eine Werkstudententätigkeit auszuüben, ist ebenfalls von Vorteil. Dann wirst du merken, dass die Softwareentwicklung kein Hexenwerk ist.

WOHIN SOLL DEIN WEG IN DER ZUKUNFT FÜHREN?

Susann: Aktuell bin ich sehr zufrieden mit meiner Architektenrolle. In den vergangenen Jahren ist sehr viel passiert: Wir haben eine Familie gegründet, haben die Pandemie durchlebt und mein Mann hatte vor kurzem einen Jobwechsel. Wir als Familie wollen uns erst einmal wieder einspielen. Das ist mein Ziel.

Hinweise

Das Interview führten Christiane Mantke und Torsten Busch von der JUG Saxony mit Susann Klauck am 11. Juni 2024. Wir bedanken uns für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.