JUG Saxony Stories
Das Interview mit Kim – Organisationsarchitektin bei embarc
Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.
Heute stellen wir Euch Kim vor, Organisationsarchitektin bei embarc in Hamburg. Viel Freude beim Lesen!
Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden:
Organisationsarchitektin – Kim Nena Duggen im Interview (PDF)
Kein Problem - Keine Lösung
Stell Dich gerne einmal vor.
Kim: Mein Name ist Kim Nena Duggen und ich wohne in Hamburg. Ich bin Organisationsarchitektin bei embarc und kümmere mich darum, dass Technologieentscheidung, Organisationsstruktur und Kommunikationsabläufe zusammenpassen.
Wann hast du deine Leidenschaft für die IT entdeckt?
Kim: Die Leidenschaft entdeckte ich erst nach meinem Studium und bin eher in die IT-Welt hineingerutscht. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und kümmerte mich in meinem ersten Job um Prozesse für die Entsendung von Mitarbeiter*innen ins Ausland.
Dabei habe ich festgestellt, dass alles optimaler läuft, wenn man Prozesse modelliert und wo nötig automatisiert, gleichzeitig aber mit den Mitarbeitenden schaut, wo sie selbst in ihren Abläufen Optimierungen vornehmen können. So wurde ich häufiger mit Projekten betraut, die eine Schnittstelle zwischen Business und IT waren. Und auch meine darauffolgenden Jobs hatten immer mehr mit IT-Themen zu tun.
Ich habe nie selber programmiert, eher Engines gefüttert, Regeln beschrieben, Prozesse modelliert, die dann automatisiert wurden. Trotzdem konnte ich in den 16 Jahren meiner Berufstätigkeit ein gutes Grundverständnis für IT-Themen aufbauen.
In dieser Zeit habe ich mich viel mit Themen wie Anforderungsmanagement, Unternehmensarchitekturmanagement und Architekturkonstrukten in Softwarelösungen auseinandergesetzt. Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich mich gut in Entwickler*innen und Architekt*innen hineinversetzen und verstehe deren Bedürfnisse, Sorgen und Nöte, mit denen sie sich umtreiben.
Wie war dein Weg zur Organisationsarchitektin?
Kim: Schon im Alter von 12 Jahren wusste ich, dass ich BWL studieren möchte. Nach der Schule habe ich hier in Hamburg internationales Management studiert. Während des Studiums hatte ich ein Auslandspraktikum in China. Dort lernte ich einige Expatriates der Firma thyssenkrupp Presta kennen. Der Kontakt blieb auch über das Praktikum hinaus und ich entschied mich, meine Diplomarbeit über HR-Prozesse auch in dieser Firma zu schreiben.
Direkt im Anschluss bin ich dort eingestiegen, um eine neu gegründete Abteilung für Prozessautomatisierung mitzugestalten. Danach hatte ich das Glück, an vielen Auslandsstandorten Prozesse aufzunehmen, zu modellieren und zu optimieren.
Und dann kam die Finanzkrise. Ich durfte aufgrund der Sparmaßnahmen nicht mehr beruflich reisen und habe remote gearbeitet. Leider funktionierte das in den Jahren 2007 und 2008 noch nicht so gut wie heute. Ich entschloss mich deshalb, mir einen Arbeitgeber in der Heimat zu suchen. Nach einem dreijährigen Zwischenstopp im Prozessmanagement eines kommunalen Energieversorgers bin ich zur oose GmbH, einer IT-Schulungsfirma hier in Hamburg gewechselt, um als Trainerin zu arbeiten.
Während dieser Zeit durfte ich die Umwandlung von der GmbH in die Genossenschaft begleiten und kam dabei zum ersten Mal mit dem Agilen Arbeiten in Kontakt. Ich mochte es, Schulungen zu halten und als gewählte Vorständin der Genossenschaft zu agieren, jedoch wollte ich Kunden länger begleiten. Deshalb bin ich in 2019 zur embarc Software Consulting GmbH gewechselt, um im Bereich Organisationsentwicklung zu beraten.
Haben dich Personen auf deinem Weg inspiriert?
Kim: Ja. Der BWL-Faible kommt von meinem Vater. Er hat immer verschiedene Firmen geführt und war sehr Zahlen-affin. Zahlen und ich konnten jedoch in der Schule nicht so gut miteinander. Ich wollte eher verstehen, wie Firmen und Organisationen funktionieren und wie die Wirtschaft funktioniert.
Später, im beruflichen Werdegang hat mich der Gründer von oose inspiriert, mich mit Agilität und Selbstorganisation auseinanderzusetzen und damit wild zu experimentieren. Das hat mich auch stark geprägt.
Wie schaut aktuell dein Aufgabenbereich aus?
Kim: Zum einen bringe ich Menschen bei, wie sie vernünftig und klar miteinander kommunizieren können. Und zum anderen helfe ich Teams, besser miteinander zu arbeiten und unterstütze sie auf ihrem Weg zur Selbstorganisation.
Häufig komme ich als Beraterin ins Spiel, wenn Prozesse im Unternehmen nicht so gut funktionieren oder wenn der Kunde merkt, dass es nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hat. Ich helfe dem Kunden, seine Probleme genauer zu betrachten und motiviere ihn, etwas zu verändern. Dabei arbeite ich mit unterschiedlichen Coachingwerkzeugen und Organisations-Frameworks, die helfen sollen, Blockaden im Flow aufzulösen, sich intern besser abzustimmen und mehr Einfluss auf die Ergebnisse zu nehmen.
Wichtig ist es, gemeinsam über seine Ziele zu sprechen. Es ist ganz oft das Problem, dass Business- und Technikseite nicht die gleiche Sprache sprechen. Dann entstehen Barrieren zwischen beiden Seiten und man arbeitet eher gegeneinander, als miteinander. Da ich beide Seiten sehr gut verstehe, kann ich ihnen eine gemeinsame Sprache anbieten. Beide Seiten müssen darüber sprechen können, wie sie das Problem gemeinsam besser in den Griff bekommen.
Häufig treten Haltungsunterschiede auf, zum Beispiel möchte eine Führungskraft, dass das Team autonom arbeiten und Entscheidungen selbst treffen soll, gleichzeitig blockieren individuelle Ziele oder Mikromanagement das Team und es wirkt, als wenn es sich nicht selbst organisieren wolle. Und an der Stelle müssen wir ebenfalls gemeinsam Rahmenbedingungen definieren.
Welche Fähigkeiten braucht man für deinen Job?
Kim: Definitiv die Abwechslung. Ich sehe viele verschiedene Projekte, Technologien und Unternehmen. Jeder Kunde hat andere Herausforderungen, und es macht Spaß, gemeinsam Lösungen zu finden. Außerdem gefällt mir die Arbeit mit Menschen – sei es, um Softwarequalität zu verbessern oder Teams dabei zu helfen, besser zusammenzuarbeiten.
Was möchtest du jemandem, der auch Consultant werden möchte, mit auf den Weg geben?
Kim: Für meine Arbeit benötige ich zum einen das betriebswirtschaftliche Verständnis und zum anderen Soft Skills wie Kommunikation, Moderation und Konfliktmanagement. Mir persönlich ist es auch wichtig, dem Kunden gegenüber ehrlich zu sein und ihm nicht ein Vorgehen oder Technologie aufzuzwingen, nur weil diese gerade gehypt werden. Ich sage ihm, was er wirklich braucht, wo er vielleicht noch lernen muss, wo etwas schief gehen kann und wo auch meine Grenzen der Unterstützungsmöglichkeiten liegen.
Was macht dir am meisten Freude an deinem Job?
Kim: Am meisten Freude macht mir der Moment, in dem ein Team seine Erwartungen bzw. die der Führungskraft übertroffen hat. Manchmal kommt es vor, dass eine Führungskraft von einer Reorganisation nicht überzeugt ist und dem Team auch nicht zutraut, dass es das schafft. Und wenn das Team dann die Erwartungen übertrifft und total begeistert ist, wieviel sie gemeinsam in den neuen Strukturen geschafft haben, dann ist das ein mega Erfolg und tolles Gefühl für mich.
Und mich freut es, wenn ich von meinen Schulungsteilnehmenden positives Feedback bekomme: Kürzlich hielt ich eine Soft Skill Schulung und ein Teilnehmer meinte am Ende zu mir, dass das echt keine Komfortzone für ihn war, er den Kurs eigentlich nicht machen wollte und jetzt richtig stolz auf sich selbst ist und viel für den Berufsalltag aber auch fürs Private mitnehmen konnte.
Was empfiehlst du jemandem, die oder der in eine ähnliche Richtung wie du gehen möchte?
Kim: Ich empfehle immer, selbst zu reflektieren, was und wie man gerne arbeiten möchte und wo die eigenen Stärken liegen. Ich habe zum Beispiel in meinen ersten Jobs gemerkt, dass ich in Konzernen oder in Unternehmen mit vielen Hierarchien nicht so gerne arbeiten möchte. Es hat mir aber geholfen, diese Erfahrungen zu sammeln, um heute verschiedene Organisationen in ähnlichen Strukturen zu beraten und zu begleiten.
Es ist auch wichtig, gute Fragen stellen zu können und ein Interesse daran zu haben, das eigentliche Problem hinter dem Problem zu verstehen. Und das, was ich am häufigsten brauche, sind Moderations-Skills.
Wohin soll dein Weg in der Zukunft führen?
Kim: Mittelfristig möchte ich gerne mehr mit Organisationen arbeiten, in denen die Themen Agiles Arbeiten und Selbstorganisation nicht klassischerweise verortet sind. Zum Beispiel in schnell gewachsenen und dadurch überorganisierten oder sehr konservativen Umfeldern.Und ich möchte ganz gerne mehr Projekte in NGOS durchführen, vielleicht auch in Schulen, in Konstrukten, in denen man noch nicht so Digitalisierungs-affin ist, aber in denen ich mit meinen Themen sehr viel bewegen kann. Das finde ich sehr spannend.
Hinweise
Das Interview führte Torsten Busch von der JUG Saxony mit Kim Nena Duggen am 6. Dezember 2024. Wir bedanken uns bei Kim für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.
JUG Saxony Stories
Das Interview mit Kim – Organisationsarchitektin bei embarc
Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.
Heute stellen wir Euch Kim vor, Organisationsarchitektin bei embarc in Hamburg. Viel Freude beim Lesen!
Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden:
Organisationsarchitektin – Kim Nena Duggen im Interview (PDF)
Kein Problem - Keine Lösung
Stell Dich gerne einmal vor.
Kim: Mein Name ist Kim Nena Duggen und ich wohne in Hamburg. Ich bin Organisationsarchitektin bei embarc und kümmere mich darum, dass Technologieentscheidung, Organisationsstruktur und Kommunikationsabläufe zusammenpassen.
Wann hast du deine Leidenschaft für die IT entdeckt?
Kim: Die Leidenschaft entdeckte ich erst nach meinem Studium und bin eher in die IT-Welt hineingerutscht. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und kümmerte mich in meinem ersten Job um Prozesse für die Entsendung von Mitarbeiter*innen ins Ausland.
Dabei habe ich festgestellt, dass alles optimaler läuft, wenn man Prozesse modelliert und wo nötig automatisiert, gleichzeitig aber mit den Mitarbeitenden schaut, wo sie selbst in ihren Abläufen Optimierungen vornehmen können. So wurde ich häufiger mit Projekten betraut, die eine Schnittstelle zwischen Business und IT waren. Und auch meine darauffolgenden Jobs hatten immer mehr mit IT-Themen zu tun.
Ich habe nie selber programmiert, eher Engines gefüttert, Regeln beschrieben, Prozesse modelliert, die dann automatisiert wurden. Trotzdem konnte ich in den 16 Jahren meiner Berufstätigkeit ein gutes Grundverständnis für IT-Themen aufbauen.
In dieser Zeit habe ich mich viel mit Themen wie Anforderungsmanagement, Unternehmensarchitekturmanagement und Architekturkonstrukten in Softwarelösungen auseinandergesetzt. Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich mich gut in Entwickler*innen und Architekt*innen hineinversetzen und verstehe deren Bedürfnisse, Sorgen und Nöte, mit denen sie sich umtreiben.
Wie war dein Weg zur Organisationsarchitektin?
Kim: Schon im Alter von 12 Jahren wusste ich, dass ich BWL studieren möchte. Nach der Schule habe ich hier in Hamburg internationales Management studiert. Während des Studiums hatte ich ein Auslandspraktikum in China. Dort lernte ich einige Expatriates der Firma thyssenkrupp Presta kennen. Der Kontakt blieb auch über das Praktikum hinaus und ich entschied mich, meine Diplomarbeit über HR-Prozesse auch in dieser Firma zu schreiben.
Direkt im Anschluss bin ich dort eingestiegen, um eine neu gegründete Abteilung für Prozessautomatisierung mitzugestalten. Danach hatte ich das Glück, an vielen Auslandsstandorten Prozesse aufzunehmen, zu modellieren und zu optimieren.
Und dann kam die Finanzkrise. Ich durfte aufgrund der Sparmaßnahmen nicht mehr beruflich reisen und habe remote gearbeitet. Leider funktionierte das in den Jahren 2007 und 2008 noch nicht so gut wie heute. Ich entschloss mich deshalb, mir einen Arbeitgeber in der Heimat zu suchen. Nach einem dreijährigen Zwischenstopp im Prozessmanagement eines kommunalen Energieversorgers bin ich zur oose GmbH, einer IT-Schulungsfirma hier in Hamburg gewechselt, um als Trainerin zu arbeiten.
Während dieser Zeit durfte ich die Umwandlung von der GmbH in die Genossenschaft begleiten und kam dabei zum ersten Mal mit dem Agilen Arbeiten in Kontakt. Ich mochte es, Schulungen zu halten und als gewählte Vorständin der Genossenschaft zu agieren, jedoch wollte ich Kunden länger begleiten. Deshalb bin ich in 2019 zur embarc Software Consulting GmbH gewechselt, um im Bereich Organisationsentwicklung zu beraten.
Haben dich Personen auf deinem Weg inspiriert?
Kim: Ja. Der BWL-Faible kommt von meinem Vater. Er hat immer verschiedene Firmen geführt und war sehr Zahlen-affin. Zahlen und ich konnten jedoch in der Schule nicht so gut miteinander. Ich wollte eher verstehen, wie Firmen und Organisationen funktionieren und wie die Wirtschaft funktioniert.
Später, im beruflichen Werdegang hat mich der Gründer von oose inspiriert, mich mit Agilität und Selbstorganisation auseinanderzusetzen und damit wild zu experimentieren. Das hat mich auch stark geprägt.
Wie schaut aktuell dein Aufgabenbereich aus?
Kim: Zum einen bringe ich Menschen bei, wie sie vernünftig und klar miteinander kommunizieren können. Und zum anderen helfe ich Teams, besser miteinander zu arbeiten und unterstütze sie auf ihrem Weg zur Selbstorganisation.
Häufig komme ich als Beraterin ins Spiel, wenn Prozesse im Unternehmen nicht so gut funktionieren oder wenn der Kunde merkt, dass es nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hat. Ich helfe dem Kunden, seine Probleme genauer zu betrachten und motiviere ihn, etwas zu verändern. Dabei arbeite ich mit unterschiedlichen Coachingwerkzeugen und Organisations-Frameworks, die helfen sollen, Blockaden im Flow aufzulösen, sich intern besser abzustimmen und mehr Einfluss auf die Ergebnisse zu nehmen.
Wichtig ist es, gemeinsam über seine Ziele zu sprechen. Es ist ganz oft das Problem, dass Business- und Technikseite nicht die gleiche Sprache sprechen. Dann entstehen Barrieren zwischen beiden Seiten und man arbeitet eher gegeneinander, als miteinander. Da ich beide Seiten sehr gut verstehe, kann ich ihnen eine gemeinsame Sprache anbieten. Beide Seiten müssen darüber sprechen können, wie sie das Problem gemeinsam besser in den Griff bekommen.
Häufig treten Haltungsunterschiede auf, zum Beispiel möchte eine Führungskraft, dass das Team autonom arbeiten und Entscheidungen selbst treffen soll, gleichzeitig blockieren individuelle Ziele oder Mikromanagement das Team und es wirkt, als wenn es sich nicht selbst organisieren wolle. Und an der Stelle müssen wir ebenfalls gemeinsam Rahmenbedingungen definieren.
Welche Fähigkeiten braucht man für deinen Job?
Kim: Definitiv die Abwechslung. Ich sehe viele verschiedene Projekte, Technologien und Unternehmen. Jeder Kunde hat andere Herausforderungen, und es macht Spaß, gemeinsam Lösungen zu finden. Außerdem gefällt mir die Arbeit mit Menschen – sei es, um Softwarequalität zu verbessern oder Teams dabei zu helfen, besser zusammenzuarbeiten.
Was möchtest du jemandem, der auch Consultant werden möchte, mit auf den Weg geben?
Kim: Für meine Arbeit benötige ich zum einen das betriebswirtschaftliche Verständnis und zum anderen Soft Skills wie Kommunikation, Moderation und Konfliktmanagement. Mir persönlich ist es auch wichtig, dem Kunden gegenüber ehrlich zu sein und ihm nicht ein Vorgehen oder Technologie aufzuzwingen, nur weil diese gerade gehypt werden. Ich sage ihm, was er wirklich braucht, wo er vielleicht noch lernen muss, wo etwas schief gehen kann und wo auch meine Grenzen der Unterstützungsmöglichkeiten liegen.
Was macht dir am meisten Freude an deinem Job?
Kim: Am meisten Freude macht mir der Moment, in dem ein Team seine Erwartungen bzw. die der Führungskraft übertroffen hat. Manchmal kommt es vor, dass eine Führungskraft von einer Reorganisation nicht überzeugt ist und dem Team auch nicht zutraut, dass es das schafft. Und wenn das Team dann die Erwartungen übertrifft und total begeistert ist, wieviel sie gemeinsam in den neuen Strukturen geschafft haben, dann ist das ein mega Erfolg und tolles Gefühl für mich.
Und mich freut es, wenn ich von meinen Schulungsteilnehmenden positives Feedback bekomme: Kürzlich hielt ich eine Soft Skill Schulung und ein Teilnehmer meinte am Ende zu mir, dass das echt keine Komfortzone für ihn war, er den Kurs eigentlich nicht machen wollte und jetzt richtig stolz auf sich selbst ist und viel für den Berufsalltag aber auch fürs Private mitnehmen konnte.
Was empfiehlst du jemandem, die oder der in eine ähnliche Richtung wie du gehen möchte?
Kim: Ich empfehle immer, selbst zu reflektieren, was und wie man gerne arbeiten möchte und wo die eigenen Stärken liegen. Ich habe zum Beispiel in meinen ersten Jobs gemerkt, dass ich in Konzernen oder in Unternehmen mit vielen Hierarchien nicht so gerne arbeiten möchte. Es hat mir aber geholfen, diese Erfahrungen zu sammeln, um heute verschiedene Organisationen in ähnlichen Strukturen zu beraten und zu begleiten.
Es ist auch wichtig, gute Fragen stellen zu können und ein Interesse daran zu haben, das eigentliche Problem hinter dem Problem zu verstehen. Und das, was ich am häufigsten brauche, sind Moderations-Skills.
Wohin soll dein Weg in der Zukunft führen?
Kim: Mittelfristig möchte ich gerne mehr mit Organisationen arbeiten, in denen die Themen Agiles Arbeiten und Selbstorganisation nicht klassischerweise verortet sind. Zum Beispiel in schnell gewachsenen und dadurch überorganisierten oder sehr konservativen Umfeldern.Und ich möchte ganz gerne mehr Projekte in NGOS durchführen, vielleicht auch in Schulen, in Konstrukten, in denen man noch nicht so Digitalisierungs-affin ist, aber in denen ich mit meinen Themen sehr viel bewegen kann. Das finde ich sehr spannend.
Hinweise
Das Interview führte Torsten Busch von der JUG Saxony mit Kim Nena Duggen am 6. Dezember 2024. Wir bedanken uns bei Kim für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.